Social Media Recruiting mit emotionaler Ansprache – so geht’s!

Hallo XYZ, wir kennen uns nicht, aber Ihr Profil hat mir gefallen und ich habe eine spannende Herausforderung für Sie!

Vielleicht kennst du diese Art der Nachrichten – hast sie, zum Beispiel auf XING, schon selbst bekommen. Oder sogar selbst formuliert? Falls Zweiteres der Fall sein sollte, ist dieser Artikel genau die richtige Lektüre für dich. Denn: Social Media Recruiting und Personalmarketing über die sozialen Netzwerke muss nicht gleich Kaltakquise und floskelhafte Nachrichten bedeuten. Es geht auch emotional und mit einem kleinen bisschen Herz. Wieso es Sinn macht, ein klein wenig mehr Arbeit in dein Social Media Recruiting zu stecken und wie man dafür Videos genial nutzen kann, möchte ich dir in diesem Beitrag zeigen.

Social Media Recruiting: Menschen wollen Menschen sehen!

Paul Ripke hat es im Podcast von Hotel Matze sehr schön zusammengefasst: “Menschen wollen keine klassische Kommunikation von Marken und Unternehmen mehr sehen. Menschen wollen Menschen folgen.” Damit meint er, dass Storytelling heute wichtiger ist als je zuvor. Denn die Zeit der Marktschreier und plumpen Angebote ist vorbei. Wer heute auffallen möchte, muss Geschichten erzählen können. Das schließt auch das Personalmarketing und Recruiting ein.

“Kalte” Nachrichten via XING und LinkedIn haben längst nicht mehr denselben Effekt, wie früher, als soziale Netzwerke noch neu und die Ansprache von Kandidaten über dieselben noch aufregend war. Heute sind Social Media etabliert und du musst dir schon ein wenig mehr Mühe geben, um aufzufallen und Menschen zu begeistern. “Wie kann das aussehen?”, fragst du dich jetzt vielleicht. “Wie kann ich eine Stellenanzeige attraktiv machen? Hier geht es schließlich um eine Formalie und die ist nicht emotional.” Ein schönes Beispiel, wie das aussehen kann, habe ich diese Woche in meinem Newsfeed auf LinkedIn gefunden:

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Nico Winkelhaus, Head of Digital Marketing bei Payback, postet hier über seinen privaten Account ein Video, in welchem er gezielt potenzielle Kandidaten für die zu vakante Stelle als Head of Online Marketing anspricht. Besonders toll an diesem Beispiel finde ich folgende Punkte:

  • Persönliche Ansprache gibt Einblick in Unternehmenskultur

Das Video zeigt neben Nico Winkelhaus auch Alena, eine Mitarbeiterin aus dem Online Marketing bei Payback. Im Wechsel geben beide Insights zu der ausgeschriebenen Stelle, sowie auch zu den Erwartungen an den Kandidaten. Eigentlich genau dieselben Infos, die sich auch in einer Stellenanzeige finden. Aber eben lebendig. Und der Clou ist: Auf diese Weise bekommen interessierte Kandidaten direkt einen Eindruck von den Kollegen, die sie im Vorstellungsgespräch erwarten würden und auch von der Unternehmenskultur. Der Head of Digital Marketing scherzt sympathisch vor der Kamera und die Kollegin aus dem Online Marketing sitzt lässig im Sitzsack. All diese kleinen Nebensächlichkeiten geben Interessierten Informationen darüber, wie das Unternehmen emotional tickt und was sie erwartet. Die Identifikation mit dieser Art von Stellenanzeige ist dadurch deutlich höher, als die Textvariante.

  • Der Chef sucht selbst nach Kandidaten

Falls du dir den Beitrag bereits angesehen hast, dürfte dir aufgefallen sein, dass das Video vom Head of Digital Marketing selbst auf LinkedIn geteilt wurde. Das scheint nur eine Kleinigkeit zu sein – vielleicht denkst du auch, dass ist selbstverständlich? Tatsächlich hat das aber einen ganz wichtigen Effekt: Der Kandidat erfährt auf diese Weise, WER hier eigentlich genau nach einem Mitarbeiter sucht und mit wem er es beim Vorstellungsgespräch zu tun hat. Das ist das Geniale an sozialen Netzwerken: Die Barrieren zwischen Unternehmen und Kandidaten werden kleiner. Der potenzielle Vorgesetzte schreibt in diesem Fall sogar “Bei Interesse ping mich einfach an”! – Genial! Ohne Social Media hat es diese Möglichkeit des direkten Kontakts nicht gegeben. Und das ist das wirklich tolle an sozialen Netzwerken: Sie bringen Menschen näher zusammen. Wenn man sie richtig nutzt.

  • Das persönliche Netzwerk wird genutzt

Indem Nico Winkelhaus das Video in seinem eigenen Netzwerk teilt, verbreitet er es gezielt in den Kreisen, in denen potenzielle Kandidaten zu finden sind. Denn schließlich teilt man viel eher einen Beitrag von jemandem, den man kennt, als einen Beitrag, der von einem Unternehmen veröffentlicht wurde. Außerdem erzeugt er mit dem Video viel Interaktion – viele Menschen aus seinem Netzwerk kommentieren und teilen das Video. So steigert er die Reichweite nochmal. Denn gerade auf LinkedIn verbreiten sich Beiträge, die viel kommentiert und geliked werden, schnell in den Netzwerken derjenigen, die mit dem Beitrag interagieren. Und natürlich findet der aufmerksame Kandidat auch in den Kommentaren Hinweise auf das zukünftige Team.

Vielleicht sagst du jetzt – zurecht – dass der Aufwand für ein Video nicht immer der aktuellen Vakanz angemessen ist. Da gebe ich dir Recht. Und natürlich ist es auch nicht jedem Unternehmen möglich, Videos in dieser Form zu produzieren. Aber es muss nicht immer das Video sein – ich behaupte, dass die Umsetzung in der folgenden Variante jedem möglich ist:

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Auch mit einem einfachen Foto plus Zitat eines möglichen Kollegen bekommt der Interessent einen Einblick und kann sich ein erstes Bild machen.

Wenn ich dir zum Schluss also eine Sache mitgeben kann, dann diese: Storytelling und vor allem Menschen sind im Marketing nie so wichtig gewesen, wie heute. Und gerade die HR kann so viele tolle Geschichten erzählen – schließlich geht es um Menschen.

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