“Podcasts give me headaches!” – so lautet ein O-Ton der Sängerin Billie Eilish in einer aktuellen Podcast Episode der Online Marketing Rockstars. Wer ist Billie Eilish und warum ist das spannend? Ich kann Deine Gedanken durch den Bildschirm lesen 😉 Die 18-jährige Sängerin ist ein Phänomen der Generation Z – ihr letztes Album wurde noch vor dem Veröffentlichungsdatum über 800.000-mal im Apple iTunes-Store vorbestellt. Aber um die Person Billie Eilish soll es in diesem Fall gar nicht gehen – sondern um ihre Aussage zum Thema Podcasts. Denn die verrät uns sehr viel darüber, mit welcher Art von Inhalten man die Generation Z begeistern und erreichen kann – und mit welchen eben nicht.
Snack-Content for the win – könnte man jetzt abkürzend sagen und den Blog-Artikel hier beenden (nachdem wir “Snack Content” erklärt haben, versteht sich). Aber wir wären ja nicht Team HR, wenn wir an dieser Stelle nicht ein paar spannende Beispiele und Erläuterungen hätten.
Warum die Generation Z den Goldfisch schlägt
Wenn Du im Marketing arbeitest, kennst Du bestimmt die Goldfisch Theorie. Diese Theorie besagt im Grunde, dass Menschen heute eine geringere und kürzere Aufmerksamkeitsspanne haben (8 Sekunden), als ein Goldfisch (9 Sekunden). Der Theorie liegt eine Studie von Microsoft Kanada aus dem Jahr 2015 zugrunde. Noch vor 4 Jahren bedeutete dies für Marketers, dass sie ihre Inhalte grundsätzlich umdenken und anpassen müssen. Denn eine kürzere Aufmerksamkeitsspanne bedeutet auch immer, dass das Werbemittel schneller zum Punkt kommen und Aufmerksamkeit erzielen muss – bevor es potentielle Kunden verliert. Das die Aufmerksamkeitsspanne sinkt, ist logisch – denn spätestens seit es möglich ist auf allen Online Kanälen gezielt Werbung zu schalten, werden wir mit Werbeanzeigen und -botschaften nur so befeuert. Mit “Wir” meine ich übrigens uns – diejenigen jenseits der 18, die in all diese Online-Dinge “hineingewachsen” sind.
Nun stell Dir mal vor, du gehörst der jetzt noch sehr jungen Generation Z an, die mit all dem AUFgewachsen ist. Das bedeutet, die konstante Beschallung mit Content und Inhalten hat hier schon im Kindesalter begonnen (glaubst du nicht? Hast Du mal auf Spotify ohne Premium Account ein Kinderhörspiel gehört?). Und nicht nur das. Auch die Kommunikation hat sich durch das Vorhandensein der technologischen Hilfsmittel verändert. So sind die in meinem Alter verhassten – ok, das hier soll eine Ich-Botschaft sein – Sprachnachrichten in den Klassenzimmern der weiterführenden Schulen heute das, was für uns früher eine 160-Zeichen-Sms gewesen ist. Es geht also darum möglichst SCHNELL, VIEL relevante Inhalte auf eine möglichst INTERESSANTE und PERSONALISIERTE Art und Weise zu versenden.
Was das jetzt mit dem Goldfisch zu tun hat? Nun ja – auch wenn man die Studie aus dem Jahr 2015 sicherlich mit einem Augenzwinkern betrachten kann – Recht hat sie: Unsere Aufmerksamkeitsspanne ist definitiv kürzer und unsere Toleranz gegenüber Werbeinhalten ist geringer geworden. Und genau so, nur etwas stärker, verhält es sich auch mit der Generation Z.
Warum wir um TikTok, Snapchat & Co. nicht drumherum kommen
In Social Media Kreisen gilt der Richtwert von 1,5 Sekunden, die man mit einer Werbemaßnahme Zeit hat, um die Aufmerksamkeit eines Nutzers zu erzielen. Das bedeutet, Inhalte müssen kurzweilig sein, damit sie erfolgreich sind. Das zeigen schon die Netzwerke, die in der jungen Generation heute besonders beliebt sind. Du ahnst es schon – damit meinen wir TikTok, Snapchat und Co. Kurzweilige (Video-)Inhalte bestimmen heute die Netzwerke. Warum Du Dir TikTok dringend mal ansehen solltest, haben wir dir hier schon mal beschrieben.
Aber es geht nicht nur um das “WIE”. Bei der Generation Z geht es stärker als bei jeder anderen Generation vorher auch um das WARUM? Diese junge Generation ist in einer sehr stabilen Gesellschaftsphase groß geworden. Sie haben Eltern, Lehrer, Nachhilfe-Lehrer, Tutoren, Vereins-Trainer, Musikschullehrer etc., von denen sie seit dem Kleinkindalter gefördert und gefordert wurden. So haben sie sich daran gewöhnt, Dinge erklärt zu bekommen und Stellen daher auch viel eher die Frage nach dem WARUM von Dingen.
Genau das solltest Du, neben den Netzwerken, in deiner Arbeitgeberkommunikation auch berücksichtigen. Es geht nicht mehr nur um das reine kommunizieren von Benefits. Die Generation Z will wissen: Warum bist DU besser als Arbeitgeber XYZ? Warum gibt es bei dir diese Konditionen und bei Arbeitgeber XYZ andere?
Die Herausforderung wird es in Zukunft also sein, kurzweilige Inhalte zu produzieren, die aber sehr viel mehr Mehrwert transportieren. Am erfolgreichsten wird am Ende der Arbeitgeber sein, der es versteht, Kanäle und Botschaften bestmöglich zu orchestrieren.