Begonnen hat es mit der Zürcher Polizei im September: Ein Bild, auf dem ein Streifenwagen abgebildet ist und daneben liegend die gesamte Ausrüstung sauber aufgereiht – inklusive Polizisten. Das ist die Tetris Challenge, die seitdem auf sozialen Netzwerken wie Instagram und Facebook viral geht. Du findest sie unter dem zugehörigen Hashtag #Tetrischallenge.
Warum ist uns das einen Beitrag wert? Weil es ein sehr schönes Beispiel für einen viralen Trend ist, der binnen kürzester Zeit von vielen anderen Betrieben und Unternehmen adaptiert wird. Auf Instagram finden sich aktuell schon über 22.000 Beiträge unter dem Hashtag der Challenge (Stand Oktober 2019). Zum Vergleich: Unter dem Hashtag #Ausbildung2019 finden sich knapp 17.000 Beiträge.
Die Tetris Challenge zieht sich über viele Branchen & Berufe
Mittlerweile sind es längst nicht mehr nur Polizisten, die sich an der Challenge beteiligen. Auch die Feuerwehr, das THW, Krankenhäuser, die Bundeswehr oder Köche sind mittlerweile dabei – hier nur eine kleine kreative Auswahl:
Auch kleinere Betriebe, wie zum Beispiel das Geburtshaus ambra, sind mit dabei:
Und auch im Bundestag ist die Tetris Challenge angekommen:
Was wir von der Tetris Challenge lernen können
Auch, wenn diese Challenge für Dein Unternehmen oder Deinen Beruf vielleicht nicht anwendbar ist – weil Du vielleicht nicht genügend Utensilien hast, um ein solches Bild zu erstellen, kannst Du aus der Beobachtung der Challenge zwei wesentliche Dinge für Dein (Personal-)Marketing lernen:
- Man “macht kein Viral” – das Netz macht ein Viral
Sicherlich hat die Zürcher Polizei nicht damit gerechnet, dass aus ihrem Bild ein internationaler Hit wird. Auch hat sie nicht den Namen geprägt, denn der Hashtag #Tetrischallenge kommt in dem Ursprungs-Post nicht vor. Was genau eine virale Verbreitung auslöst, lässt sich schwer sagen. Allerdings ist es mit Sicherheit eine Mischung aus der kreativen Idee und dem Ehrgeiz, ein ebenso spannendes Bild mit dem eigenen Team zu kreieren. Und sicherlich hat dazu dann auch die “Challenge” beigetragen – also die Tatsache, dass Teams begannen sich gegenseitig für die Challenge zu nominieren. Und zack, geht eine solche Bewerbung um die Welt.
Entgegen vieler Stimmen in Marketingabteilungen kann man das allerdings schwer planen oder “machen”. Das Netz entscheidet, ob eine Idee “viral geht” oder eben nicht. Gibt es allerdings eine solche Maßnahme, die gerade im Netz viral ist, dann macht es durchaus Sinn für Dein Unternehmen dabei mitzumischen. Warum? Du zeigst in jedem Fall nach außen, dass Dein Unternehmen sich für aktuelle Entwicklungen interessiert und für neue Ideen offen ist. - Wertschätzung kann so einfach sein
Das Schöne an den Bildern der Tetris Challenge ist, wie ich finde, nicht die akkurate Anordnung der Utensilien oder die ulkigen Bilder, die wie Playmobil-Sets anmuten. Schön finde ich daran, die Wertschätzung die vermittelt wird. Denn durch diese vermeintlich simplen Bildern zeigt sich erst, was hinter so vielen Berufen steckt. Wie komplex so ein Krankenwagen aufgebaut ist zum Beispiel. Oder wie viele verschiedene Scheren und Kämme ein Friseur nutzt. Oder eben wie die Ausstattung zweier Hebammen aussieht. Oft sieht man ja nur das Offensichtliche: Den Feuerwehrmann oder das Feuerwehrauto. Durch diese Challenge wird deutlich, was alles hinter diesem Beruf steckt und mit wie vielen Utensilien man in diesem Beruf vertraut sein muss. Und das zu zeigen, ist Wertschätzung im Detail. Und das finde ich ist eigentlich das Tollste an dieser Challenge.