3 Dinge, die das Personalmarketing vom E-Mail-Marketing lernen kann

Die organische Reichweite für Marken und Unternehmen in sozialen Netzwerken ist tot. Behaupten Social Media Experten zumindest. Und es stimmt. Vielleicht hast Du das auch schon beobachtet: Du postest regelmäßig über deine Unternehmensaccounts auf verschiedenen Kanälen, erntest dafür aber nur eine Handvoll Likes – wenn überhaupt. Es reicht längst nicht mehr aus, Posts mit Stellenangeboten zu veröffentlichen und auf Bewerbungen zu hoffen. Personalmarketing und Recruiting Experten müssen sich immer kreative Maßnahmen einfallen lassen, um potenzielle Kandidaten anzusprechen. Dabei kann schon ein Blick über den Tellerrand helfen – zum Beispiel hinüber zu den Marketing-Kollegen aus dem B2B Marketing. Deren Währung sind – ebenso wie im Personalmarketing – die Kontakte. Nur eben Kontakte aus dem Business-Bereich, neue potenzielle Käufer und nicht potenzielle Bewerber. Dennoch: von den hochspezialisierten Marketing-Maßnahmen, können Personalmarketing und Recruiting enorm viel lernen. Zum Beispiel im Bereich E-Mail-Marketing. Inwiefern das für dich relevant sein kann und Personalmarketing vom E-Mail-Marketing lernen kann, das haben wir dir hier zusammengefasst.

E-Mail-Marketing – kleines Budget, größter Effekt 

Zunächst mal, was ist E-Mail-Marketing eigentlich? Das Branchen-Magazin businessinsider.de definiert das Instrument wie folgt:

„E-Mail-Marketing ist Teil des Direktmarketings und beruht auf der Arbeit mit digitalen Nachrichten. E-Mail-Marketing wird eingesetzt, um Kunden auf neue Produkte bzw. Dienstleistungen oder Angebote aufmerksam zu machen und die Kundenbindung zu stärken.“

Es geht dabei eben darum, einen Pool von Kontakten oder Adressen – im B2B Marketing nennen wir sie „Leads“ – die man über eine andere Marketingmaßnahme gesammelt hat, mit weiterführenden Informationen per Email zu Angeboten, Produkten oder Unternehmensinfos zu versorgen.

Klingt doch wie ein Newsletter?

Eben nicht! Hier liegt der Unterschied zwischen dem klassischen Newsletter und dem spezifischen E-Mail-Marketing: In der Personalisierung. Denn cleveres E-Mail-Marketing sortiert Kontakte nach bestimmten Kriterien – beispielsweise Alter, Studienrichtung, Berufserfahrung – und versendet dann Mails mit Inhalten, die auf diese Personengruppe passen. Im Personalmarketing könnte das zum Beispiel heißen, dass alle Bewerber mit einem Alter unter 25 Jahren regelmäßig mit Informationen zum Berufseinstieg versorgt werden. 

Häufig kommt an dieser Stelle der Kritikpunkt: Mails sind doch total veraltet! Die liest doch niemand mehr! 

Auch hier lernen wir von den Kollegen aus dem B2B Marketing, dass es sich dabei nur um ein Vorurteil handelt. Tatsächlich gibt es unter den Werbetreibenden eine eigene Berufsgruppe, die sich ausschließlich mit dem Thema E-Mail-Marketing beschäftigt. Und das mit gutem Grund:

Wenn Du Kontakte über Social Media Kanäle oder Suchmaschinen generierst, dann zahlst Du dafür in der Regel Geld (beispielsweise, weil Du sie über Anzeigen generierst). Genau wie im B2B Marketing auch, bist Du sicher daran interessiert, Deine Budgets möglichst wirkungsvoll zu verteilen.. Und dazu gehört auch, dass Du nicht ein und denselben Nutzer immer wieder mit Anzeigen ansprechen willst – denn dann zahlst Du ja jedes Mal neu.

Was also tun, wenn du Kontakte / potentielle Kandidaten generiert hast, diese aber noch nicht bereit sind oder gerade keine passende Vakanz vorhanden ist? Dann macht es Sinn, diese Kontakte über eine E-Mail-Marketing-Strategie immer wieder an deine Firma zu erinnern. So machen es die Kollegen aus dem B2B Marketing auch. Hier bekommen Kontakte in regelmäßigen Abständen immer wieder relevante Informationen, wie beispielsweise Einladungen zu Online Events (Webinaren), Lesetipps aus der Branche oder eben Updates aus dem Unternehmensalltag – und werden so immer wieder mit deinem Unternehmen und Einstiegsmöglichkeite  in Kontakt gebracht – und E-Mails sind kostenlos.

3 Dinge, die Personalmarketing vom E-Mail-Marketing lernen kann

Weil wir glauben, dass Du im Personalmarketing vom E-Mail Marketing lernen kannst, haben wir 3 Punkte gesammelt:

#1 – Halte Dir deinen Talent Pool warm

Wie oft passiert es, dass ein Kandidat sich zwar für dein Unternehmen interessiert – dann passt es aber aus unterschiedlichen Gründen doch nicht – beispielsweise weil die Stelle intern besetzt wurde. Wie schade ist es dann, wenn man Kandidaten nach einem erfolgreich generierten Kontakt wieder verliert?

Hast Du schon darüber nachgedacht, genau diese Kandidaten über E-Mails gezielt immer wieder an dich und dein Unternehmen zu erinnern? Nicht mit aufdringlichen Nachrichten á la “Bewirb dich doch nochmal!” – sondern eher mit Service-Nachrichten, die weiterhin das Interesse an deinem Unternehmen als Arbeitgeber schüren? 

Aber Achtung: Bewerberdaten dürfen maximal sechs Monate gespeichert werden – bevor sie aus dem System fallen. Aber mal ehrlich: Wer nach sechs Monaten noch kein Interesse hat, der fällt sowieso raus, oder?

#2 – Biete Content mit Mehrwert 

Wie bereits in #1 angesprochen, kann ein regelmäßiges “in Erinnerung rufen” dabei helfen, Kandidaten im Pool zu reaktivieren. Aber Vorsicht: Beim Schreiben von Newsletter E-Mails an den Talent Pool solltest Du dir weniger Gedanken darum machen, welche Informationen DU den Kandidaten zukommen lassen willst – frage dich eher: Was könnte potenzielle Kandidaten interessieren? Vielleicht macht es Sinn, in regelmäßigen Abständen Tipps & Tricks für Bewerbungsgespräche mit zu verschicken – auch wenn das keinen Bezug zu dir als Arbeitgeber hat. Für die Kandidaten ist es eventuell gerade ein relevantes Thema – und bringt sie dazu, sich wieder mit dir und deinem Unternehmen zu beschäftigen.

#3 – Sprich nicht über Dich – Stell den Kandidaten in den Mittelpunkt 

Wann dein Unternehmen gegründet wurde, wer aktuell im Vorstand sitzt und wie der Spendenlauf verlief – das sind sicher spannende Informationen – aber eben nicht für jeden Menschen. Überlege dir daher gut: Sind das Informationen, die einen Kandidaten jetzt überzeugen würden, sich nochmal auf eine Vakanz zu bewerben? Oder möchte er vielleicht eher das Gefühl bekommen, dass er in DEINEM Unternehmen genau richtig ist? Und dort genau hin passt?

Hier kommt ein weiterer Vorteil von E-Mail Marketing ins Spiel: Denn du kannst über E-Mails ganz leicht segmentieren. Beispielsweise kannst Du dafür sorgen, dass alle Kandidaten, die sich jemals für eine IT-Vakanz interessiert haben, Informationen aus der betreffenden Abteilung bekommen. Vielleicht hat gerade ein Hackathon stattgefunden? Dann berichte darüber und zeige den potenziellen Kandidaten, was sie wirklich interessiert!

Wir könnten sicherlich noch weiter machen und weitere Tipps zusammenstellen – aber als Einstieg in das Thema, sollte das erstmal reichen 😉 Erzähl uns: Was sind Deine Gedanken zu dem Thema?

Um dir den Lesefluss zu erleichtern, haben wir nur die männliche Form gewählt. Dies ist nicht geschlechtsspezifisch gemeint, sondern geschah ausschließlich aus Gründen der besseren Lesbarkeit.

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