Das deutsche System der dualen Berufsausbildung gilt weltweit als Vorbild und so sind auch in diesem Jahr wieder hunderttausende Azubis in ihre Ausbildung gestartet. Der Ausbildungsstart 2020 ist ein ganz Besonderer. So mussten sich Schulabgänger das erste Mal seit vielen Jahrzehnten ernsthaft mit den Begriffen „Krise“ und “zukunftssicher“ auseinandersetzen und waren gezwungen, die eigenen Berufswünsche zu Hinterfragen. Eine Ausbildung als Eventmanager oder Tourismuskauffrau? Macht das in Zeiten der Krise noch Sinn? Klar, die Krise geht vorbei. Aber bilden Unternehmen, die um ihre Existenz kämpfen, in solch einer schwierigen unsicheren Zeit überhaupt aus? Dann vielleicht doch lieber in die Pflege oder in den Lebensmitteleinzelhandel? Hier wird doch seit Jahren laut um Azubis geworben und in der Krise scheinen diese Jobs sicherer denn je.
In Gesprächen mit einigen angehenden Azubis, die in diesem Jahr in der Bewerbungsphase waren, haben wir gelernt: Es gab anfangs in vielen Unternehmen einen Einstellungsstop. Unternehmen haben Bewerbungsgespräche abgesagt, verschoben oder auf digital umgestellt. Und doch – es ging weiter. Nach anfänglichem Stop bilden vielen Unternehmen und Branchen weiterhin aus. Einige sogar verstärkt. Wie dies in Zeiten von Corona unter Wahrung aller Abstands- und Hygieneregeln aussieht und wie trotzdem Willkommensveranstaltungen umgesetzt werden können, haben wir in unserem Podcast analysiert. Denn mit etwas Kreativität kannst Du mit digitalen Mitteln einen schönen Einstieg ins Berufsleben und ins ausbildende Unternehmen gestalten.
Diese Kommunikation rund um den Ausbildungsstart macht in diesem Jahr mehr Sinn denn je. Denn es geht ja schließlich nicht nur darum zu zeigen, wie erfolgreich Ausbildungsplätze besetzt werden. Sondern im Zweifel auch darum zu zeigen, dass Ausbildungsplätze noch offen sind! Noch ist es weder für Ausbildungsplatzsuchende noch Unternehmen zu spät. Zwar hat das Ausbildungsjahr schon begonnen, aber noch kann für dieses Jahr eingestellt werden.
3 Tipps für Social Media zum Ausbildungsstart
Gerade für junge Menschen ist der Berufsstart, der erste Arbeitgeber etwas sehr aufregendes. Sind die neuen Kollegen freundlich? Was ist für die erste Woche geplant? Wie sieht das Büro aus? Gibt es eine Kantine? Wer sind die Ausbilder? Viele Fragen schwirren im Kopf herum und können – wenn sie vom Betrieb im Vorhinein beantwortet werden – die Aufregung lindern. Aber nicht nur das: Auch diejenigen, die in diesem Jahr noch nicht mit der Ausbildung starten, sehen die Einblicke und gewinnen im besten Fall einen Eindruck, der bleibt bis sie sich selbst bewerben müssen. Und dann sind im Wettbewerb der vielen Ausbilder gerade diese Einblicke ins Arbeitsklima die Differentiatoren, die für die Entscheidung sorgen – für das richtige Bauchgefühl.
Social Media Kommunikation zum Ausbildungsstart
Wie nutzt man die sozialen Netzwerke also richtig, um Azubis anszusprechen? Wir haben dafür drei Tipps zusammengefasst:
Netzwerke nutzen! Berichte deinen Auszubildenden von offenen Stellen. Die Wahrscheinlichkeit, dass in deren unmittelbaren Umfeld noch gute Leute auf der Suche sind, ist durchaus da. Rufe Deine Azubis daher auf im Freundes- und Bekanntenkreis davon zu berichten. Das kann ein Aufruf in der privaten Instagram Story sein oder auch ein Hinweis am schwarzen Brett vom Tennisverein. Vergiss nicht: So viel Engagement sollte belohnt werden!
Neue Kanäle nutzen! Derzeit ist TikTok in aller Munde. Ob sich der Kanal für dich lohnt? Finde es heraus indem du es ausprobierst. Einige Ausbilder werben schon sehr erfolgreich auf TikTok.
Noch mehr Ideen findet ihr hier.
Neue Kollegen sprechen lassen: Welches Zeugnis ist besser, als das von einem Azubi, der gerade begeistert seine Ausbildung in Deinem Betrieb gestartet hat? Und welche Wertschätzung wäre größer, als vom Arbeitgeber als neuer Mitarbeiter präsentiert zu werden? Deinen Nachwuchs über soziale Netzwerke zu Wort kommen zu lassen, kann also eine Win-Win-Situation sein. Unser Tipp: Binde deine Azubis mit ein und frage sie nach ihren Ideen! Was hat ihnen besonders gefallen? Was wollen sie anderen mitgeben?
Und noch ein kleiner Tipp zum Abschluss: Zu Beginn der Pandemie haben wir uns mit zwei Auszubildenden unterhalten. In dieser Podcast-Folge erfahrt ihr, wie Sandra (Auszubildende zur Steuerfachangestellten) und Diana (Auszubildende zur Bankkauffrau) die aktuelle Situation wahrnehmen und was sie sich von ihren Ausbildern wünschen.
Um dir den Lesefluss zu erleichtern, haben wir nur die männliche Form gewählt. Dies ist nicht geschlechtsspezifisch gemeint, sondern geschah ausschließlich aus Gründen der besseren Lesbarkeit