Personalmarketing ist kein Make-up!

Lesezeit: 3 Minuten

Vor ein paar Wochen habe ich mich mit einem Bekannten über das Thema Personalmarketing unterhalten, nachdem er mich auf den Team HR Blog angesprochen hat:

“Was macht ihr da eigentlich und was ist Employer Branding genau?”

So lautete die Einstiegsfrage unseres Gesprächs. Die Frage war ernst gemeint und schon allein das fand ich gut. Denn nicht selten wird das Gegenüber nach dem zweiten Satz meiner Antwort ungeduldig, weil die Frage gar nicht so ernst gemeint war, dass man sie ausführlich beantworten müsste. In diesem Fall war sie aber ernst gemeint und ich habe begeistert über Team HR, Personalmarketing und Employer Branding gesprochen. Habe erklärt, was Arbeitgebermarken sind und warum man die braucht,

“Auch Startups? Da will doch jeder hin, die brauchen das doch nicht”

“Ja, auch Startups – wenn sie länger bestehen wollen!”

Ich habe von unserer Leidenschaft für digitales Employer Branding gesprochen, von sozialen Netzwerken und neuen Zielgruppen und wie man solche Marken aufbaut, sie mit Emotionen füllt .

“Ah, dann seid ihr so Leute, die andere bei XING anschreiben und ihnen Jobs anbieten?”

…und den Unterschied zum Recruiting und Active Sourcing habe ich dann auch noch erklärt. “Cool!”, meinte mein Gegenüber – und dann kam der Satz, über den ich erst lachen musste. Dann weinen. Und dann nachdenklich wurde, weil ich glaube, dass viele Menschen und Unternehmen leider so denken:

“Dann seid ihr also sowas wie Make-up-Artists für Unternehmen? Ihr guckt, was ihr aus den Arbeitgebern machen könnt und lasst sie dann gut aussehen!”

Meine Reaktion lässt sich am besten so beschreiben:

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Nein, Personalmarketing ist kein Make-up. Personalmarketing ist kein Schönheitswettbewerb bei dem es darum geht, welches Unternehmen sich am besten präsentieren kann. Oder wer das größte Budget für die besten Maßnahmen hat, um besonders hell zu strahlen.

Personalmarketing ist viel mehr:

Es fängt dort an, wo der Mitarbeiter zum ersten Mal in Berührung mit dem Unternehmen kommt. Sei es in einer Jobanzeige,  der Website oder auch als Kunde und es hört nicht auf, sobald ein Mitarbeiter eingestellt ist. Es geht darum, wie ein neuer Kollege seinen neuen Arbeitsplatz betritt und sich dort wohlfühlt, weil er freundlich begrüßt wird, weil er gut eingearbeitet wird und weil er von Anfang an das Gefühl bekommt, Teil eines Großen Ganzen zu sein. Es geht weiter im täglichen Arbeitsalltag. Dort wo die Mitarbeiter nach ihrer Meinung gefragt werden. Wo sie Arbeitsbedingungen finden, die fair sind. Wo sie freundlich und wertschätzend behandelt werden, wo sie gefördert werden. Personalmarketing endet nicht mit der Einstellung – die Einstellung ist erst der Anfang. Personalmarketing endet auch nicht, wenn der Mitarbeiter eingearbeitet ist. Und dabei ist es ganz gleich, ob es sich um ein Startup, einen lokalen Betrieb oder einen Konzern geht – für alle gilt:  Nur wenn du dein internes Personalmarketing im Griff hast, kannst du glaubwürdiges externes Personalmarketing betreiben.

So einfach ist das. Was Personalmarketing eigentlich ist, erklärt ein anderes Beispiel aus meinem persönlichen Umfeld (wenn du dich jetzt fragst, ob ich ständig Zitate aus meinem Alltag aufschreibe, um sie in Artikeln verwerten zu können – Ja, das tue ich.):

Meine Schwester macht eine Ausbildung in einer Steuerberaterkanzlei. Dort fühlt sie sich sehr wohl und wenn man sie fragt, wie es ihr dort gefällt sagt sie: “Sehr gut. Alle sind total nett und ich mag die Atmosphäre. Ich gehe gerne dahin.” Alleine das ist schon Personalmarketing – das beste und authentischste, das es gibt. Aber es geht noch weiter: Mein Vater ist selbständiger Steuerberater und wurde kürzlich von der Kanzlei, in der meine Schwester arbeitet, angeworben. Sein Statement, als ich ihn mal fragte, ob er sich das vorstellen könne dort zu arbeiten war (unter anderem): “Ja, was deine Schwester von der Atmosphäre und dem Umgang dort erzählt, gefällt mir!”

Just in diesem Moment hat auch BMW ein Video gepostet, das genau dieses Thema sehr schön aufgreift: Um die Mitarbeiter in der Logistik bei den großen Wegen, die sie täglich zurücklegen müssen, zu entlasten, wurde ein Mobilitätskonzept entwickelt, seht selbst:

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Zack – so einfach ist das. Kein Beschönigen, kein Make-Up – wenn du deine Mitarbeiter gut und fair behandelst, dann läuft ein Teil deines Personalmarketings von ganz allein. Versprochen. 😉

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