Ist der “War for Talents” noch zu gewinnen?

Der War for Talents hat in den letzten Jahren eine neue Dimension erreicht. Die wirtschaftliche Lage und die Corona-Pandemie haben viele Unternehmen dazu gezwungen, Personal zu entlassen. Konzerne wie SAP, Microsoft, Pinterest, Meta und auch viele Softwarefirmen wie Miro, PayPal, Workday und Hubspot mussten ihre Mitarbeiterzahlen in den vergangenen Monaten drastisch reduzieren. Dies führt unter anderem zu einer Verunsicherung auf Seiten der Arbeitnehmer, die sich plötzlich in einem Arbeitsmarkt wiederfinden, der nicht mehr so rosig aussieht wie noch vor zwei Jahren.

In dieser unsicheren Zeit ist es für Unternehmen umso wichtiger, ein starkes Employer Brand aufzubauen. Eine starke Arbeitgebermarke – nach innen und nach außen – kann helfen, die besten Talente zu gewinnen und zu halten. Eine gute Kommunikation mit den Mitarbeitenden, die Schaffung einer positiven Arbeitskultur und eine klare Mission und Vision können hierbei helfen.

Eine starke Arbeitgebermarke – praktisch gelebt?

Aber was bedeutet das eigentlich – “eine gute Kommunikation” zu haben? Und was bedeutet eine “positive Arbeitskultur”?

In einer positiven Arbeitskultur fühlen sich Mitarbeiter frei, ihre Ideen und Meinungen zu äußern, und werden auf angemessene Weise gehört und berücksichtigt. Gleichzeitig haben alle die gleichen Chancen und Möglichkeiten, unabhängig von Geschlecht, Alter, Rasse, Religion oder anderen Faktoren. Praktisch bedeutet das vor allem eine gute Kommunikation. Das beinhaltet sowohl eine regelmäßige 1:1 Kommunikation zwischen Führungskraft und dem einzelnen Mitarbeiter selbst. Als auch eine faire und offene Kommunikation im Team. Ein gutes Instrument, um eine positive Arbeitskultur zu fördern, sind Feedback Systeme, die es Mitarbeitern ermöglichen, ihre Meinungen und Anliegen zu äußern. Dies kann in Form von regelmäßigen Feedback-Gesprächen oder Online-Umfragen erfolgen.

Mitarbeiterkommunikation auf Augenhöhe – wie geht das?

Eine gute Kommunikation innerhalb des Unternehmens fördert das Verständnis, den Zusammenhalt und die Motivation der Mitarbeiter. Eine schlechte Kommunikation hingegen kann zu Missverständnissen, Konflikten und Unzufriedenheit führen. Soviel ist klar – da verhält es sich in Unternehmen nicht anders, als in vielen Familienkonstrukten. Wie lebt man als Arbeitgeber aber Kommunikation auf Augenhöhe? Ein wichtiger Faktor hierbei ist vor allem: Nahbarkeit. Regelmäßige Meetings, Feedback-Mechanismen und das aktive Einbeziehen von Mitarbeiterideen führt dazu, dass sich der Einzelne besser gehört fühlt. Und genau dieser Effekt hilft uns als Arbeitgeber, Mitarbeitende zu halten. Denn immer da, wo wir uns gesehen und gehört fühlen, können wir auch eine Identifikation aufbauen. Solange ich nur ein “Rädchen im Getriebe” bin, habe ich wenig Bindung.

Ein Beispiel für eine starke Arbeitgebermarke ist Patagonia, ein Outdoorbekleidungshersteller. Das Unternehmen setzt sich für Nachhaltigkeit, Umweltschutz und soziale Verantwortung ein. Diese Werte sind auch für die Mitarbeiter wichtig und haben dazu beigetragen, dass Patagonia zu einem begehrten Arbeitgeber für Menschen geworden ist, die sich für ähnliche Werte einsetzen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die wirtschaftliche Lage und die Corona-Pandemie den War for Talents verstärkt haben. Unternehmen sollten deshalb jetzt mehr denn je darauf achten, ein starkes Employer Brand aufzubauen, um die besten Talente zu gewinnen und – noch viel wichtiger – zu halten. Denn: Keine Krise währt ewig. Und die Candidate Journey braucht bekanntermaßen nicht nur einen Touchpoint, bis es zu einer Bewerbung und / oder Einstellung kommt. Im Gegenteil: es benötigt möglichst viele Touchpoints zwischen Arbeitgebermarke und Kandidat. Denn selten erfolgt eine Bewerbung als Reaktion auf eine Kampagne. Es geht immer darum, als potenzieller Arbeitgeber im Mindset der Zielgruppe präsent zu sein – um im richtigen Moment die Früchte zu ernten. Rachel Nevers, Senior Manager Talent Attraction bei LinkedIn fasst das in einem aktuellen Beitrag über Employer Branding in der Krise sehr gut zusammen:

“Even during a hiring slowdown, you still need to maintain and reinforce your employer brand. It can take upwards of 40 touchpoints before a candidate will consider applying for a job with your organization. This is a good time to get ahead of the curve.”

Quelle: https://www.linkedin.com/business/talent/blog/talent-acquisition/5-ways-employer-branding-will-change-in-2023

Für die Firma Join durften wir unsere Expertise zum Thema War For Talent in einem eBook aufschreiben. Unsere Tipps zum Thema Employee Lifecycle und dem Stellenwert von Employer Branding könnt ihr euch hier durchlesen: https://join.com/de/guides/talent-acquisition/

Bildquelle: Image by Waewkidja on Freepik

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