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Influencer Marketing ist schon längst keine Neuheit mehr – im Gegenteil: Mittlerweile hat man den Eindruck, fast jedes Unternehmen arbeitet mit einem sogenannten “Influencer” zusammen oder hat dies schon getan. In fast jeder Markenkommunikation taucht ein Instagrammer oder YouTuber auf und umgekehrt: Kaum einer dieser “Influencer” hat einen werbefreien Kanal. Auch im Personalmarketing sind Influencer längst angekommen – so hat beispielsweise die Deutsche Bahn vor zwei Jahren schon mit dem Comedyduo “Die Lochis” zusammengearbeitet, REWE hat gemeinsam mit Paola Maria und Cheng Loew eine Kampagne für ein Recruiting Event umgesetzt und die Arbeitsagentur hat ihren “Whats-me-Chatbot” mit YouTuber Julien Bam beworben.
Allerdings ist mir schon lange kein richtig positives Beispiel für den Einsatz von Testimonials – ein schöneres Wort als Influencer – aufgefallen. Bis heute morgen: Als ich wie üblich beim Zähneputzen die neuesten Instagram-Stories durchlaufen ließ, fiel mir eine besonders auf: Louisa Dellert, ihres Zeichens schon ein alter Instagram-Hase und von Anfang an erst als Fitness-Bloggerin und jetzt als Bloggerin mit dem Fokus auf Selbstliebe und Nachhaltigkeit, ist im Robinson Club in Fuerteventura zu Besuch und schnuppert dort in die unterschiedlichen Jobs hinein.
Natürlich ist das an sich keine Besonderheit – viele Marken engagieren Testimonials und nutzen auf diese Weise deren Reichweite. Allerdings gefällt mir diese Kombination besonders gut und ich finde, andere Unternehmen können viel daraus lernen. Daher habe ich an diesem Beispiel fünf Tipps zusammengefasst, die für die Zusammenarbeit mit Influencern im Personalmarketing wichtig sind:
Die richtige Kombi macht’s – nehmt euch Zeit bei der Auswahl des Influencers!
Zugegeben: Auf den ersten Blick sieht es so aus, als hätte sich Robinson Club mit Louisa Dellert einfach nur Reichweite kaufen wollen. Mit fast 350.000 Followern auf Instagram ist Louisa schon eine der größeren Nummern in Deutschland. Wenn man sich die Story allerdings etwas genauer ansieht und vor allem, wenn man Louisa schon länger folgt, dann weiß man: Robinson Club hat hier genau die richtige Auswahl getroffen. Denn Louisa hat nicht nur in der Vergangenheit schon oft über Urlaube im Robinson Club berichtet, sie fuhr schon als Kind dorthin in den Urlaub. Louisa hat also eine Verbindung zu dieser Marke und es wirkt nicht gestellt, wenn sie von ihren Erfahrungen berichtet. Und genau das ist, worauf es bei der Auswahl deines Influencers ankommt: Eine Verbindung. Hat der Influencer vielleicht ein Hobby, das zu deinem Unternehmen passt? Nutzt er vielleicht deine Produkte oder Dienstleistungen schon lange? Eine gute Recherche braucht zwar ihre Zeit, lohnt sich aber letztlich. Denn je besser und passender die Auswahl des Influencers, desto eher wird auch seine Zielgruppe auf dein Angebot reagieren.
Nicht (nur) die Größte macht’s: Passt dein Influencer thematisch?
Louisa ist in ihrer Community dafür bekannt, dass sie sich seit einiger Zeit für eine nachhaltigere Gesellschaft und den Erhalt unserer Umwelt einsetzt. Dafür organisiert sie beispielsweise “Plogging”-Events (schwedischer Trend, bei dem beim Joggen der Müll am weg aufgesammelt wird), ruft zum Müllsammeln am Strand auf und hat ihren eigenen Shop für nachhaltige Produkte in Braunschweig. Auch in der Auswahl ihrer Kooperationspartner ist ihr das Thema Nachhaltigkeit wichtig – und das passt auch in diesem Fall zusammen. Im Robinson Club werden beispielsweise nur noch wiederverwertbare Gläse und Strohhalme nur noch auf Nachfrage ausgegeben. Das spricht natürlich auch ihre Follower und Fans an. Eine thematische Verbindung zist also noch wichtiger, als eine große Reichweite. Denn je besser deine Zielgruppe mit der Zielgruppe des Influencers zusammenpassen, desto mehr wirst du von der zusätzlichen Aufmerksamkeit profitieren.
Komm auf den Punkt: Deine Mitarbeiter sollten im Fokus stehen!
Wenn du einen Influencer engagierst, um einen Einblick in die Berufe deines Unternehmens zu geben, dann sollte er auch genau das tun: Er sollte deine Mitarbeiter vor der Kamera zeigen, Einblicke in den Arbeitsalltag geben. Was er nicht tun sollte, ist sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen. Louisa ist in ihrer Story für den Robinson Club selten selbst zu sehen – sie spricht mit vielen Mitarbeitern im Club und lässt sie erzählen: Welche Berufe sie dort ausüben, wie lange sie schon dabei sein, was ihnen besonders gefällt. Louisa kommentiert natürlich, aber hinter der Kamera. Im Fokus steht der Club und seine Mitarbeiter. Und genau so sollte es sein. Denn wenn du schon die Möglichkeit hast, eine so große Reichweite zu nutzen, dann sollte das auch auf den Punkt sein. Das ist ein bisschen, wie den Türspalt ein klein wenig zu öffnen und einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.
Lass los: Nicht jeder Schritt und Schnitt muss im Drehbuch stehen!
Ganz wichtig, wenn du mit einem Influencer zusammenarbeitest: Lass locker und versuch nicht, jeden Schritt zu kontrollieren. Lass den Profi machen – so wird die Story am Ende besonders authentisch. Natürlich ist es wichtig, sich vorher abzustimmen. Gibt es eventuell Bereiche, die nicht gefilmt werden sollen? Gibt es Dinge, die vor der Kamera nicht gesagt werden sollen? Wie empfehlen an dieser Stelle einige wichtige Punkte zu definieren und gemeinsam zu besprechen. Aber dann: Lass den Influencer machen, er weiß schon, was er tut. 😉
Denk vernetzt: Nutze eigene Kanäle, um deine Fans aufmerksam zu machen!
Wenn du dir soviel Arbeit machst, möchtest du ja auch, dass möglichst viele deiner eigenen Fans die Story des Influencers auch sehen, oder? Robinson Club hat auf allen Kanälen auf den Tag mit Louisa aufmerksam gemacht und sie auch bei der Arbeit hinter der Theke gefilmt. Denk immer daran, möglichst viele deiner Accounts mit einzubinden. Kündige die Aktion auch auf deiner Facebookseite an, wenn du eine hast. So gewinnst du auch gleichzeitig neue Follower auf Instagram.
Bildquellen: Louisa Dellert & Robinsonjobs