Sicherlich hast du in der letzten Zeit auch schon öfter die Worte Google Jobs fallen hören. Aber was steckt eigentlich dahinter und was erwartet uns damit?
Ich kann mich noch sehr gut an meine Studentenzeit erinnern. Eine Zeit, in der ich die auf der Suche nach Studentenjobs und Praktika die gängigen Online-Stellenbörsen auswendig kannte. Schon damals habe ich mich darüber geärgert, dass es zu ein und derselben Position/Job oft unterschiedliche Ausschreibungen mit mehr oder weniger guten Infos zur Position und zum Arbeitgeber gab. Mal war auf der Website des Unternehmens etwas recht ausführlich ausgeschrieben. Gleichzeitig aber auch auf diversen Stellenbörsen – meist weniger ausführlich. Aufgrund dessen habe ich schon damals viel gegoogelt. Bei Wortkombinationen wie “PR Praktikum in Köln” oder “Werkstudent PR Bonn” habe ich mich zum Teil bis auf Seite 6 bei Google durchgeklickt. Und Kenner wissen, was das bedeutet: Wenn du ein Geheimnis verstecken willst, verstecke es auf Seite 2 bei Google. Interessanterweise waren die Jobs, die ich dann tatsächlich gemacht habe oft jene, die auf den ersten Klick nicht so leicht zu finden waren.
Die Mutter von Google Jobs: Die Online-Stellenbörse
Dass viele Jobs damals nicht so einfach online zu finden waren und es auch so große Unterschiede in der Darstellung der jeweiligen Anstellung und der Bereitstellung von Informationen gab, mag auch an den damaligen Kenntnissen in den Unternehmen gelegen haben. Immerhin liegt das jetzt auch schon 10 Jahre zurück (Nein, das lässt keine Rückschlüsse auf mein Alter ziehen!) und Bereiche wie SEO, Recruiting und Personalmarketing sind schon damals Begriffe gewesen, die gegoogelt werden mussten.
In diesem Zuge hat mich interessiert, seit wann genau Online-Jobbörsen eigentlich die Jobsuche erleichtern und bin ziemlich überrascht worden. Stellenanzeigen.de und Jobpilot gibt es beispielsweise schon seit 1995, Jobware wurde 1996 gelauncht und StepStone gibt es schon seit 1998 – hieß aber bis 2000 noch Jobshop. Ich weiß noch, dass ungefähr 10 Jahre später – als ich zu Studieren begann – trotzdem nur die “großen” Unternehmen in den Stellenbörsen vertreten waren. Viele kleinere hatten ihre Jobs eher auf der eigenen Website oder den Stellenbörsen der Studentenwerke veröffentlicht.
Schon damals hat mich das genervt – als wenn die Bewerbung an sich nicht schon genug Arbeit gewesen wäre, war die Recherche für einen spannenden Job damals sehr aufwändig. In einem alten Chatverlauf habe ich eine Nachricht von mir an eine Freundin gefunden, in der ich mich darüber beschwere: “Wieso kann man nicht einfach bei Google eingeben, wo man wohnt, und bekommt auf einer Karte die Jobs in der Umgebung angezeigt?” Hätte ich damals gewusst, dass es bis zu einer solchen Erfindung noch knapp 10 Jahre dauern würde – ich hätte im Studium umgesattelt, wäre Entwickler geworden und es selbst erfunden. Heute heißt die Lösung dafür “Google Jobs” und ist bereits seit Juni 2017 in den USA im Einsatz.
Wie Google Jobs die Stellenbörse neu erfindet
Was ich an Google Jobs so klasse finde, ist die Convenience, die es bietet. Der (potentielle) Bewerber gibt einfach bei Google “Jobs in der Nähe…” ein und bekommt – dank der Erkennung des Standorts und dem Google Bot (das Programm, das Websites durchsucht und sie in den Google Ergebnissen anzeigt) – die Jobs in der Umgebung angezeigt. Diese kann man dann sogar noch nach unterschiedlichen Kriterien filtern. Google bedient sich dabei an den Einträgen in anderen Stellenbörsen – aber auch den Stellenanzeigen auf den Websites der Unternehmen. In Zukunft muss sich der Kandidat also nicht mehr durch unterschiedliche Stellenbörsen klicken, ein und dieselbe Suchanfrage mehrfach eingeben – sondern bekommt alle relevanten Ergebnisse auf einem Silbertablett.
Aber nicht nur, dass der Kandidaten alle relevanten Stellen auf einen Blick direkt bei Google angezeigt bekommt – er erhält auch gleichzeitig Informationen wie Arbeitgeberbewertungen oder auch Gehaltsinformationen bereitgestellt. Noch dazu soll man sich in Zukunft auch direkt per Google auf die geeignete Stelle bewerben können – über Google Hire wird es möglich sein, eine Bewerbung abzugeben ohne Google verlassen zu müssen.
Was Google Jobs für Unternehmen bedeutet
Für Unternehmen bedeutet das: Der Weg des Kandidaten zum Unternehmen ist dann deutlich einfacher, denn die Hürde sich zu bewerben wird kleiner. Es bedeutet aber auch, dass man sich spätestens jetzt mit der Optimierung der eigenen Website auseinandersetzen muss. Die Kollegen der Wollmilchsau erklären das in ihrem Beitrag sehr anschaulich:
“Es wird den meisten bekannt sein, dass eine Webseite grundlegende Voraussetzungen erfüllen sollte, um von Google gefunden und indexiert werden zu können. Darunter z. B. lesbares HTML, logische URL-Struktur, Meta-Tags. Erfahrungsgemäß scheitern viele Karriere-Webseiten immer noch an diesen Grundlagen.”
Es bedeutet aber eventuell auch das Ende der Jobbörsen, wie wir sie kennen. Denn wenn der Kandidat bald die Möglichkeit hat, sich seine Jobs direkt bei Google zusammenzustellen und sich womöglich auch direkt dort bewerben wird, dann werden die Klicks und die Reichweiten der Stellenbörsen definitiv sinken – oder? Wie sich Google Jobs entwickelt, bleibt abzuwarten – in Deutschland ist es leider bisher noch nicht verfügbar. Wir warten gespannt darauf.
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