“Influencer? Das klingt wie eine Krankheit!” – Kein Scherz, hierbei handelt es sich tatsächlich um ein Zitat aus einem Gespräch mit Freunden. Es war eine dieser Gesprächssituationen, in der man einen Begriff in den Raum schmeißt, aus dem beruflichen Umfeld daran gewöhnt, dass jeder etwas damit anzufangen weiß, und dann die Erfahrung macht: Nein, nicht jeder weiß mit diesen “Influencern” etwas anzufangen. Erst recht nicht mit “Influencer Marketing”.
Was ist denn nun ein Influencer? Kann man das essen oder ist es ansteckend? Und was ist Influencer Marketing? Und was kann man damit erreichen? Und wieso spricht jeder darüber? Mit diesen Fragen wollen wir uns im “Influencer April” beschäftigen. Hier auf dem Blog soll es sich den ganzen Monat um Influencer drehen – seid gespannt. 🙂
Was ist ein Influencer?
Ein bekanntes Online-Lexikon beschreibt Influencer als “eine Person, die Aufgrund ihrer starken Präsenz und hohen Ansehens in einem oder mehreren sozialen Netzwerken eines kommerzialisierten Internets für Werbung und Vermarktung in Frage kommt.” Da ich aber von Melanie gelernt habe, dass besagte Quelle nicht professionell ist, reicht mir das noch nicht. 😉 Gehen wir also mal vom Offensichtlichen aus und leiten uns das Wort “Influencer” her. Es liegt nahe, dass es auf dem englischen Begriff “influence” also “beeinflussen” gründet. Hier ist also eine Person gemeint, die andere Menschen beeinflusst. Das hat es schon immer irgendwie gegeben – Menschen, die etwas tun um damit bestimmte Werbebotschaften von Unternehmen an den Mann zu bringen. Man könnte sie auch als “Meinungsbildner” beschreiben. Früher – in Zeiten von Thomas Gottschalk – gab es Testimonials, heute gibt es Influencer.
Das besondere daran ist, dass ein Influencer über ein besonders großes Netzwerk (vorrangig auf Social Media – Facebook, Twitter, YouTube, Instagram) verfügt und diese nutzt, um seine Meinung darüber an seine “Follower” zu teilen. Als Unternehmen also eine gute Möglichkeit, das eigene Produkt oder die Dienstleistung an eine gezielte Gruppe zu vermarkten. Hier gibt es keine Grenzen was das Produkt angeht – Kleidung, Reisen, Kosmetika, all das wird mittlerweile Influencern “beworben”.
Beispiel: Ich eröffne einen Burger-Laden in Köln und möchte vor der Eröffnung darauf aufmerksam machen. Also suche ich mir lokale Influencer, die ich in meinem Laden kostenlos die Burger testen lassen – und sie berichten auf ihren Netzwerken darüber. Natürlich zahle ich für den Beitrag, aber da die Zielgruppe des Influencers ihn als Vorbild ansieht und seiner Meinung große Bedeutung zumisst, wird sie ihm folgen und den Laden ausprobieren.
Was ist Influencer Marketing?
Der Begriff “Influencer Marketing” beschreibt also den Einsatz von Influencern, um das eigene Produkt / die eigene Dienstleistung an eine bestimmte Zielgruppe zu vermarkten. Dabei galt es lange als eine sehr innovative und “natürliche” Form der Werbung. Denn üblicherweise stellt das Unternehmen dem Influencer ein Produkt zur Verfügung, welches er dann vor laufender Kamera für seine Follower testet. Man könnte dies auch als eine Form der “Produktplatzierung” bezeichnen.
Mit der Zeit ist diese Form des Marketings leider so verbreitet, dass viele Influencer mehr “Sponsored Content” – also bezahlte Beiträge – teilen, als aus eigenem Antrieb produzierten Content. Das kommt natürlich auch bei der Zielgruppe an – die dem Influencer ja nicht wegen der Werbebeiträge folgt, sondern aufgrund seines Fachwissens, seiner kreativen Beiträge oder anderer Inspiration. Viele Experten raten daher mittlerweile von den “großen Influencern” – also jenen mit vielen Followern und großer Reichweite -ab und raten zu so genannten ”Mikroinfluencern”.
Was sind Mikroinfluencer?
Als Mikroinfluencer werden jene Influencer mit einer kleineren Zahl an Followern, einer kleineren Reichweite bezeichnet. Viele stellen sich hier die Frage – wozu Geld für eine kleine Reichweite ausgeben? Ganz einfach – die kleineren Influencer haben oft eine viel spezifischere Zielgruppe. Der Vorteil daran: Je kleiner die Zielgruppe, desto höher die Engagement-Rate, also die Zahl der Menschen, die mit dem Beitrag interagieren. Laut Brandwatch haben Influencer mit 10.000 bis 100.000 durchschnittlich eine Engagement-Rate von 2,4 Prozent, während Mikroinfluencer auf Instagram mit weniger als 1.000 Followern eine Engagement-Rate von 8 Prozent aufweisen. Eine hohe Engagement-Rate bedeutet auch, dass sich das Publikum deutlich stärker für den Beitrag interessiert und diesen Influencer als glaubhaft wahrnimmt. Es kann also sinnvoll sein, eher mit einer Gruppe von Mikroinfluencern zusammen zu arbeiten, statt sich auf einen mit einer sehr großen Reichweite zu fokussieren. Insbesondere, wenn man eine Nischen Zielgruppe anspricht, wie beispielsweise IT Experten.
Best Cases für Influencer Marketing, vor allem aus dem Personalmarketing, wo Chancen und Grenzen liegen und wie man eine Aktion im Influencermarketing auswertet, erfahrt ihr in den kommenden Beiträge. 🙂 Gibt es Dinge, die euch besonders interessieren? Wir freuen uns, über eure Fragen in den Kommentaren.