Wenn der Monat schon unter dem Motto Influencer Marketing steht, dann muss natürlich auch ein echter Influencer Teil der Reihe sein. Wir haben uns deswegen Felix Beilharz, Social Media Experte, Dozent und Speaker, geschnappt und ihm ein paar abschließende Fragen zum Thema gestellt. Mehr spannende Insights zum Thema Social Media bekommt ihr übrigens auf seiner Social Media Konferenz, der hashtag.business. Vielleicht sehen wir uns? 🙂
Felix, Du kennst dich besten aus in der Social Media Landschaft – welches Influencer Projekt eines Unternehmens hat dir besonders gefallen? Und warum?
Da nehme ich mal eines, das völlig von den üblichen Beispielen aus der Lifestyle-, Reise-, Beauty- und Mode-Branche abweicht und trotzdem sehr interessant ist, da das Vorgehen ein anderes ist als das, was sich die meisten unter Influencer Marketing vorstellen.
Mein Kollege Mario Jung hat, um seinen Online-Marketing-Tag zu vermarkten, Anfang des Jahres einen umfangreichen Blogbeitrag gestartet (https://www.online-marketing-tag.de/online-marketing-trends/). Dazu hat er 52 Personen eingeladen, ihre Online-Trends des Jahres vorzustellen. Alle befragten Personen haben natürlich Reichweite in der Branche und die meisten, die ihren Trend beigesteuert haben, haben den Post natürlich auch geteilt, so dass eine ansehnliche Verbreitung des Beitrags zustande gekommen ist – zu minimalen Kosten.
Dieses Prinzip ist in der Online-Branche schon lange verbreitet (ich selbst habe es schon vor 3 Jahren mit den Tipps zum Viralen Marketing eingesetzt https://felixbeilharz.de/experten-tipps-fuer-virales-marketing/), außerhalb der Szene aber kaum bekannt.
Was rätst du Unternehmen, die in Zukunft mit Influencern arbeiten wollen?
Unbedingt genau hinschauen. Ich kenne so viele Beispiele, wo Unternehmen auf alles anspringen, was 5-stellige Followerzahlen hat, egal wie diese zustande gekommen sind. Unternehmen sollten unbedingt genau prüfen, wie hoch der Fake-Anteil ist (lässt sich mit Tools wie SocialBlade, InfluenderDB, TwitterAudit oder meinem Like-Check (https://felixbeilharz.de/like-check) relativ gut bestimmen). Dann ist wichtig, dass es einen hohen „Fit“ zwischen Zielgruppe des Influencers und der Marke des Unternehmens gibt. Nur weil jemand gerade im Gespräch und populär ist, ist er/sie noch lange kein guter Influencer für bestimmte Produkte. Lieber jemanden mit etwas weniger Fans/Followern, der dafür aber eine aktive Community mit hoher Interaktionsrate hat, hohes Vertrauen genießt und perfekt zum Produkt passt.
Stichwort „Wachsender Einfluss von Mikroinfluencern“ – was denkst du darüber?
Ich finde diese Entwicklung positiv. Denn Microinfluencer können eine deutlich bessere Wirkung entfalten und haben oft eine engere Beziehung zur Zielgruppe. Das kann für Unternehmen deutlich wirtschaftlicher sein als immer nur auf die großen, bekannten Namen zu schielen.
Wohin denkst du wird sich die Zusammenarbeit mit Influencern entwickeln?
Auf der einen Seite wird sich das Ganze professionalisieren und sich immer mehr zu einer anerkannten, organisierten Werbeform entwickeln. Auf der anderen Seiten wird es demnächst eine ganze Reihe von Abmahnungen und Klagen wegen Schleichwerbung geben, das fängt gerade schon an (Flying Uwe zum Beispiel). Der „Wildwuchs“, wie wir ihn momentan sehen, dürfte in Zukunft in etwas geordnetere Bahnen gelenkt werden (hoffe ich).
Dieser Blog beschäftigt sich im Schwerpunkt mit Arbeitgeber Themen. In HR wird erst punktuell mit Influencern gearbeitet. Welche Chancen siehst du hier vor allem für die Ansprache der jungen Zielgruppe im Azubimarketing?
Ich sehe hier sehr gute Chancen, unter der Voraussetzung, dass die Glaubwürdigkeit gegeben ist. Ein 21-jähriger YouTuber mit 6-stelligem Einkommen über YouTube wird nicht glaubwürdig vermitteln können, warum eine Ausbildung zum Schlosser eine super Idee ist. Aber mit der richtigen Strategie, den passenden Influencern und einer guten Kampagnen-Idee lässt sich auf jeden Fall einiges reißen.
Danke, Felix! 🙂
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