Spätestens wenn die erste große Brand ihren Weihnachtswerbespot in der exklusiven Online-Preview veröffentlicht geht es los mit den drei großen W’s im www: der Weihnachts-Werbe-Wahnsinn beginnt.
Sobald die ersten Weihnachts-Spots online sind, beginnt der Kampf der Marken um die besten Klick- und Viewzahlen. Da es hier meistens jedoch um die Dachmarkenkommunikation im klassischen Marketing geht, ist das Personalmarketing in der Regel ausgeklammert. Viele Arbeitgeber fahren in dieser Zeit ihre Kampagnen und Kommunikation runter, denn mit der Weihnachtszeit steigt auch der CPC (Cost per Click) erheblich an. Gleichzeitig ist das Interesse an Jobs gegen Ende des Jahres auf beiden Seiten deutlich geringer – die Unternehmen schreiben weniger aus und Bewerber haben andere Prios. Viele Karriere-Facebookseiten verabschieden sich in dieser Zeit bereits bis ins neue Jahr – Weihnachtsgewinnspiele und Adventskalender werden eher den Company-Pages überlassen.
Doch auch, wenn die Vorweihnachtszeit weniger die Zeit ist, in der sich potentielle Kandidaten mit Bewerbungen und Arbeitgebern beschäftigen, kann sie optimal für das Employer Branding genutzt werden. Beispielsweise für die Kommunikation um einen besonders emotionalen Einblick ins Unternehmen zu geben.
So wie zum Beispiel REWE Karriere es in diesem Jahr umgesetzt hat – auch hier gibt es keinen Adventskalender und kein großes Gewinnspiel mit wertvollen Preisen. „Klein aber fein“ hat sich REWE Karriere gedacht und gibt mit 360 Grad Fotos an jedem Adventssonntag Einblicke in unterschiedliche Arbeitsplätze der REWE. Das kann die Logistik sein oder auch mal der Markt selbst. Die Fotos sind jeweils mit einem Gewinnspiel verbunden – in den Bildern muss herum geklickt und nach Objekten gesucht werden. Das kann dann zum Beispiel so aussehen:
Auf diese Weise erreicht REWE Karriere zwei Dinge:
- der Fan beschäftigt sich – ohne es zu merken – mit den Arbeitsplätzen der REWE und gewinnt einen, durch das 360 Grad Foto besonders spannenden, Einblick hinter die Kulissen und
- die Interaktion und das Interesse an der Facebookpage werden gegen Ende des Jahres – wenn viele Kollegen bereits in den Wintermodus schalten – nochmals geweckt.
Es gibt aber noch weitere schöne Beispiele aus der Social Media Welt im Personalmarketing. So öffnet Vodafone Karriere auf Instagram beispielsweise jeden Tag ein Türchen im Unternehmen und führt so hinter die Kulissen – beispielsweise in den „Raum der Stille“ oder den Druckerraum, in dem sich sogar Tischkicker verstecken:
real,- Karriere lässt seine Fans im Dezember die Postingtexte besonders aufmerksam lesen, denn in den Texten haben sich – in Verbindung mit weihnachtlichen Emojis – Buchstaben versteckt, die Zusammengesetzt ein Lösungswort ergeben. So legt real,- Karriere einen besonderen Fokus auf die eigenen Postings und der Fan liest diese – bestenfalls unbewusst – besonders aufmerksam:
Andere Unternehmen – wie beispielsweise die Techniker Krankenkasse – nutzen den Dezember als Anlass, um die Follower auf Snapchat mit einem Gewinnspiel zu unterhalten. Dabei agiert das Social Media Team losgelöst vom Thema Personalmarketing und versorgt die Community täglich mit kleinen Rätseln. Auch wenn hier wenig Bezug zum Arbeitgeber besteht, hier steht die Unterhaltung und Pflege der Community im Zentrum.
Alle Beispiele – und es gäbe noch mehr, aber wir wollen den Leser auch nicht überstrapazieren – haben eins gemeinsam: Mit recht einfachen Mitteln werden die Fans hier nochmal auf bestimmte (Arbeitgeber-)Themen aufmerksam gemacht. „Ja aber nur, weil sie etwas gewinnen können!“ – könnte man jetzt einwenden.
Wir sind der Meinung: Nein, nicht nur. Denn diese kleinen, liebevollen Aktionen kommen beim Fan gerade deswegen so gut an, weil sie das gewisse Extra – den Blick hinter die Kulissen bieten. Ob wir das belegen können? Aber ja – und ob:
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1 thought on “Weihnachten im Personalmarketing – oder: Mitmachen beim Werbe-Wahnsinn?”