Außergewöhnliche Bewerbungsformen – ohne Lebenslauf per Facebook und in 10 Sekunden als Snapchat-Bewerbung

In jüngster Vergangenheit sind uns zwei neue Bewerbungsformen aufgefallen. Die eine ermöglicht die Bewerbung ohne Lebenslauf, die andere ist die Snapchat-Bewerbung ohne Anschreiben.  Wir haben es mal getestet!

Sixt Karriere ermöglicht auf Facebook momentan eine Bewerbung ohne Lebenslauf – zumindest laut Facebook Ad. Nach dem Klick auf die Anzeige wird die Stellenbeschreibung angezeigt. Anschließend kann der Bewerber direkt seine Informationen (Name,  bevorzugter Arbeitsort etc.) angeben und seine Bewerbung über Facebook abschicken. Laut Ad funktioniert das ohne Lebenslauf. Das klingt verlockend, also habe ich meine Daten mal eingetragen und die Bewerbung abgeschickt.

 

Überraschend war die Antwort von Sixt:

Liebe Bewerberin, Lieber Bewerber,

 noch einmal herzlichen Dank für Ihre Bewerbung als Verkaufsberater! Bitte senden Sie uns für die weitere Bearbeitung einen aktuellen Lebenslauf von Ihnen zu.

Falls Sie gerade keinen Lebenslauf zur Hand haben, können Sie gerne auch einfach die beigefügte Vorlage nutzen und Ihre Erfahrungen eintragen.

Bitte geben Sie auch ihre aktuelle Adresse im Lebenslauf an, damit wir Sie dem richtigen Recruiter Ihrer Region zuordnen können.

Falls Sie dazu Fragen haben, können Sie sich natürlich jederzeit gern bei mir melden!

Mit dieser Antwort habe ich nicht gerechnet. Die Idee mit der Facebook-Bewerbung klingt clever und die Aktivitäten von Sixt deuten daraufhin, dass ein großer Bedarf an den so genannten Verkaufsberatern besteht („Refer a friend Aktion“ Mitarbeiterempfehlungsprogramm). Allerdings scheint das System noch nicht ausgereift. Das würde auch erklären, warum die Facebook Anzeige relativ schwer zu finden ist. Anscheinend ist Sixt hier am Testen. Dennoch eine spannende Idee, die insbesondere für gering qualifizierte Jobs interessant sein kann.

Snapchat-Bewerbung bei McDonald’s in Australien

Die zweite außergewöhnliche Bewerbungsform steht aktuell nur Australiern zur Verfügung. Der Fastfoodriese McDonald’s ermöglicht seit kurzem die Snapchat-Bewerbung. Einen ähnlichen Ansatz haben wir hier bereits mit der App JobUFO vorgestellt. Der Vorteil bei Snapchat ist jedoch: Diese App muss nicht erst gefunden werden, ist schon bekannt und installiert. Darüber hinaus sind Jugendliche den Umgang mit Snapchat gewohnt.

Die Herangehensweise von McDonald’s klingt gut. Der Bewerber nimmt das bekannte 10-sekündige Video auf und sendet dieses ab. Als Antwort bekommt der Kandidat dann einen Link unter dem er seine Bewerbung vervollständigen kann. Laut RP Online wurde dafür sogar ein eigener Filter kreiert, der es bereits ermöglicht, dass User vorab virtuell in die McDonald’s Arbeitskleidung schlüpfen können. Eine witzige Idee, die der Snapchat-Bewerbung sicherlich zusätzlich viel Aufmerksamkeit bringen kann!

Ob das ganze nur ein PR Gag ist oder McDonalds hier tatsächlich gute Bewerber generiert, bleibt abzuwarten. Nichtsdestotrotz werden immer mehr Arbeitgeber auffallend kreativer. Beide Beispiele zeigen, wie versucht wird Bewerbungsprozesse kandidatenfreundlicher zu gestalten. Ein schöner Trend der von sperrigen Online-Bewerbungsformularen abweicht und Hürden nach unten schraubt. Wir sind uns sicher, dass hier in naher Zukunft noch viel passieren wird.

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