HRM Forum – Tagung für Schüler- und Azubimarketing „Catch me if you can“

Letzte Woche wurden wir nach Berlin eingeladen. Das HRM Forum hat sich unter dem Titel „Catch me if you can“ dem Thema Schüler- und Azubimarketing gewidmet. Für mich persönlich war das Thema Azubimarketing damals der Einstieg in das Employer Branding und Personalmarketing. Mit viel Vorfreude sind Maren und ich daher in die Hauptstadt geflogen.

Der Tag begann kontrovers mit der Frage eines Speakers: Ist es OK im Azubimarketing in private Kanäle von Schülern einzudringen und beispielsweise Facebook oder YouTube zu nutzen oder sind diese Themen da völlig deplatziert, weil die Generation Z unter sich sein will? Und ist es nicht völlig verkehrt solche Wege zu gehen, anstatt sich einfach auf die Basics zu konzentrieren? Alle Anwesenden sollten doch mal einen Test machen. Der Redner warf verschiedene Stichworte an die Wand. Einige gaben einen Pluspunkt, andere einen Minuspunkt. (Die Wertung orientierte sich daran, ob die Gen Z über diesen Kanal angesprochen werden will, oder nicht.) Wir ernteten einige Minuspunkte. Warum? Weil wir YouTube, Snapchat und mehr fürs Arbeitgebermarketing nutzen. Oh ha! Der Tag ging unerwartet los.

Mein erster Prüfauftrag des Tages: Claims sind laut Aussage des Redners bei der Gen Z wirkungslos. Ist das wirklich so und wenn ja, was bedeutet das fürs Azubikampagnen?  

Kurz danach startet die Azubi-Diskussion. Es wurde spannend. Tragen die Azubis die Einschätzungen des Redners? Auch hier waren die Meinungen unterschiedlich. Aber vorrangig waren sie doch da, die Stimmen der Azubis, die sagen, dass es für sie ok ist. Sogar mehr als ok, sie unterstützen ihren Arbeitgeber sogar gern dabei und möchten ihre positiven Erfahrungen gern auch selbst über ihre Netzwerke an Nachfolger weitergeben. Gedanklich strich ich die Minuspunkte auf meiner Liste durch. Was sich jedoch auch ganz klar heraus kristallisierte: Die Wichtigkeit des Empfehlungsmarketings. Sei es durch Eltern, Lehrer oder Freunde… oder eben auch durch Empfehlungen in Social Media.

Was auch immer wieder deutlich wurde: Es geht nicht um Vorteile und Versprechen. Es geht um die Wahrheit. Die Azubis wollen, dass man ehrlich mit ihnen umgeht und kein geschöntes Bild zeichnet. Wieder ein gedankliches Häkchen bei mir. Denn das kann man durch soziale Medien hervorragend.

 Mein zweiter Prüfauftrag des Tages: Empfehlunsgmarketing ist essentiell. Das war mir zwar bewusst, aber wie kann man dies abseits der Klassiker wie Mitarbeiterempfehlungsprogramme als Unternehmen stützen und die Weiterempfehlungsbereitschaft stärken? 

Im Anschluss überraschte das Landratsamt Lörrach mit einem mutigen Best Case. Die Behörde hat erfolgreich WhatsApp im Recruiting eingesetzt. Hier haben Azubis einen Tag lang den Kanal genutzt um mit Bildern und Videos Einblicke zu geben. Das Echo war groß: Die Behörde ist in Lörrach positiv aufgefallen, die Aktion war Gesprächsthema in der Stadt. So kann es gehen! Einfach mal etwas anders machen, etwas Unerwartetes und das mit ganz einfachen Mitteln. Denn Azubimarketing muss nicht heißen, dass man große Budgets hat. Wir sollen ja ehrlich sein, sagen die Azubis, das kann man gut durch „selbst anpacken“.

Mein dritter Prüfauftrag des Tages: WhatsApp hat eine extrem hohe Akzeptanz. Wie kann man die App abgesehen von „Karriere Chats“ im Azubimarketing nutzen?

Mein Highlight des Tages war das Thema Azubi-Recruiting bei der Deutschen Bahn. Ich gebe zu: Ich beobachte die Deutsche Bahn gern und regelmäßig. Katrin Sünderhauf (Leiterin Grundsätze Schüler Recruiting und Leiterin Recruiting Schüler und Fachkräfte Region Ost, Deutsche Bahn) hat es geschafft allen Teilnehmern in nur 30 Minuten einen Überblick über das Gesamtkonzept zu geben. Mit schönen Beispielen, kleinen Insights und vor allem viel Motivation. Und wir dürfen gespannt sein: Ab April hat die Bahn wohl eine neue Kampagne am Start.

Social Media im Azubimarketing

Als letzter Praxisvortrag waren wir dran. Wir haben einen bunten Blumenstrauß an kleinen und großen Ideen mitgebracht. Der Vortrag hat uns viel Spaß gemacht, es gab tolle Frage, super Feedback und wir konnten spüren, dass das Thema auch andere begeistert. Dennoch: Ein weiteres wichtiges Learning des Tages: Wenn wir in HR digitaler werden wollen, ist es jetzt an der Zeit loszulegen und es auszuprobieren. Dabei ist uns auf dem Event direkt eine Sache aufgefallen: Während der Veranstaltung waren wir – Maren und ich – auf Twitter allein. Klar Twitter ist nicht das Nummer eins Medium für Schüler, aber wir sollten wissen, was in der digitalen Welt passiert und die Netzwerke, ihre Funktionalitäten und ihre Sprachen kennenlernen und das geht nur, wenn wir sie selbst nutzen, testen und ausprobieren. Unsere Empfehlung zum Ende dieses Beitrags lautet also: Geht online und habt Spaß J

Mein abschließendes Learning: Es ist unglaublich viel passiert. Ich hatte vor 6 Jahren eine ähnliche Veranstaltung besucht und fuhr enttäuscht nach Hause. Es war wenig differenziert, wenig innovativ und wenig zielgruppengerecht. Das ist nun anders. Azubimarketing hat an Bedeutung in den Unternehmen gewonnen. Alle werden kreativer in der Ansprache. Die nächsten Jahre werden definitiv spannend werden.

Catch me if you can? Gonna catch ‘em all 😉 #pokemongo #zielgruppeverstehen #so2016

 

 

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